Eine Radtour entlang der Straße der deutschen Sprache
Welterberegion Anhalt Dessau Wittenberg / IMG Sachsen-Anhalt mbH Verifizierter Partner
Wir folgen auf dieser Tour der Straße der deutschen Sprache aus Köthen kommend durch die WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg. Auf dem Europaradweg R1 fahren wir von Köthen durch das Eike-von-Repgow-Dorf Reppichau bis nach Dessau. Auf dem Mulderadweg und dem Elberadweg führt die Radtour weiter über Vockerode und Wörlitz durch die malerischen Elbauen bis nach Wittenberg. Anschließend folgen wir dem Kohle | Dampf | Licht - Radweg, der uns vorbei an den Bergbaufolgeseen der Dübener Heide nach Gräfenhainichen und in das Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf führt.
Die deutsche Sprache ist über 1200 Jahre alt und mit rund 100 Millionen Sprechern ist sie heute die am meisten gesprochene Muttersprache in Europa. Jeder fünfte Europäer spricht sie als Muttersprache, jeder siebte als Fremdsprache. Sie ist der Schlüssel zur Bildung, zur Integration und zur Teilnahme an der deutschen Gesellschaft. Die große Ausdruckskraft der deutschen Sprache und ihre Schönheit haben Dichter und Denker beflügelt.
In der Stadt Köthen in der WelterbeRegion gründete Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen im Jahr 1617 die Fruchtbringende Gesellschaft. Als erste deutsche Sprachgesellschaft trug diese maßgeblich zur Entwicklung einer einheitlichen deutschen Sprache bei. Neben Köthen gehören viele weitere Orte, in denen die reiche Kultursprache Deutsch maßgeblich geprägt wurde, zur touristischen Route "Straße der deutschen Sprache". Auf dieser Tour folgen wir der Themenstraße und nutzen dabei die regionalen und überregionalen Radwege.
Autorentipp
Um möglichst alle Einrichtungen entlang der Tour mit Bezug zur Straße der deutschen Sprache besuchen zu können, empfehlen wir folgenden Ablauf:
- Sonntag: Anreise nach Köthen, Besuch der Erlebniswelt deutsche Sprache und Übernachtung in Köthen
- Montag: Fahrt nach Reppichau, Besichtigung von Reppichau, Weiterfahrt nach Dessau, Besuch des Technikmuseums Hugo Junkers, Übernachtung in Dessau
- Dienstag: Besuch des Palais Dietrich, des Bauhauses und der Meisterhäuser, Übernachtung in Dessau
- Mittwoch: Weiterfahrt über Vockerode, Wörlitz und Coswig nach Lutherstadt Wittenberg, Übernachtung in Wittenberg
- Donnerstag: Besuch des Lutherhauses und des Melanchtonhauses in Wittenberg, Weiterfahrt nach Gräfenhainichen, Übernachtung in Gräfenhainichen
- Freitag: Besuch der Schmiedewerkstatt, des Buchdruckmuseums und der Paul-Gerhardt-Kapelle in Gräfenhainichen, Besuch von Ferropolis, Weiterfahrt und Übernachtung im Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf
- Samstag: Besuch des Buchdorfes, Rückfahrt nach Köthen
Wenn die Tour in umgekehrter Richtung gefahren werden soll, empfehlen wir am Donnerstag in Mühlbeck-Friedersdorf zu beginnen.
Mit der WelterbeCard im Gepäck wird eure Tour zu einem unbeschwerten Raderlebnis. Hiermit erhaltet ihr kostenfreie Angebote und Rabatte in über 100 touristischen Attraktion in der WelterbeRegion, darunter 15 Standorte unserer UNESCO-Weltkulturerbestätten. Kombiniert euren Radausflug mit vielen Highlights aus Kunst, Kultur, Natur und Freizeit und schont eure Urlaubskasse.
Mehr Informationen unter: www.welterbecard.de
Wegearten
Weitere Infos und Links
Mehr über die Straße der deutschen Sprache: www.strasse-der-deutschen-sprache.de
Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen/Anhalt e. V.
Schloßplatz 5
06366 Köthen (Anhalt)
Tel.: (03496) 40 57 40
auskunft@fruchtbringende-gesellschaft.de
www.fruchtbringende-gesellschaft.de
WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V.
Neustraße 13
06886 Lutherstadt Wittenberg
Tel.: (03491) 402610
info@anhalt-dessau-wittenberg.de
www.anhalt-dessau-wittenberg.de
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vom Startpunkt aus fahren wir zum Köthener Schloss und stellen das Fahrrad in den Fahrradboxen im Prinzessinnengarten am Schloss ab. Im Köthener Schloss lohnt sich der Besuch der Erlebniswelt Deutsche Sprache. Zwei Stunden sollten wir mindestens für den Ausstellungsbesuch einplanen. Nach einem Überblick über die Geschichte der deutschen Sprache geht es in den Ludwigsraum, der im Wohnzimmer des Fürsten untergebracht ist. Hier hingen die Sinnbilder von Mitgliedern der Fruchtbringenden Gesellschaft vor knapp vierhundert Jahren. Auch heute befinden sich die Sinnbilder der Mitglieder wieder an den Wänden. In der Mitte steht Fürst Ludwig, der Begründer der Fruchtbringenden Gesellschaft. An einem interaktiven Schaufenster können wir in einer virtuellen Bücherei nach den Mitgliedern der Fruchtbringenden Gesellschaft suchen. Wir gehen weiter und können mit dem großen Wortfindungsring Harsdörffers experimentierend uns an Wortschöpfungen vergnügen. Den Mitgliedern der Fruchtbringenden Gesellschaft war Martin Luther ein Vorbild. Ihm ist der nächste Raum mit kraftvollen Wortschöpfungen und Redewendngen gewidmet. Was wäre die deutsche Sprache ohne ihre Mundarten? Eine Hörstation lässt im nächsten Raum 70 verschiedene Dialekte des deutschsprachigen Raumes erleben. Vorbei an der Hochsprache der Nachrichtensprecher gelangen wir zur Spracharbeit des 21. Jahrhunderts. Jüngere Kinder können sich hier im kleinen Sprachbus niederlassen und nach Herzenslust stempeln. Wenn uns die Füße schwer geworden sind, können wir uns im Kinosaal niederlassen und die Erlebnistour durch die deutsche Sprache mit einem Film beschließen.
Im Schloss Köthen spielte auch Johann Sebastian Bach vor knapp dreihundert Jahren. Auf derselben Etage wie die Erlebniswelt deutsche Sprache befindet sich die Bachgedenkstätte, gegenüber die prähistorische Sammlung und das nationale Kulturerbe Naumannmuseum, die älteste vogelkundliche Sammlung der Welt, die praktisch seit 1830 unverändert ist.
Die erste Etappe unserer Tour führt von Köthen über das Eike-von-Repgow-Dorf Reppichau nach Dessau. Dazu verlassen wir die Stadt Köthen auf dem Euroradweg R1 in Richtung St. Petersburg. Auf einem Radweg führt uns der Weg auf der B 185 über das Flüsschen Ziethe in den Ortsteil Porst. Dort verlassen wir die B 185 nach links und fahren Richtung Aken auf einem Radweg entlang der B 187 a. Zwischen Feldern sehen wir vor uns das Dörfchen Pißdorf, wo sich der sehr aktive Verein Kirche zu Pißdorf intensiv um den Erhalt des Gotteshauses bemüht. In Pißdorf biegen wir nach rechts ab und kommen nach Osternienburg. Osternienburg ist bekannt als das „deutsche Hockeydorf“. Trotz der geringen Einwohnerzahl spielt der Osternienburger HC in der Hallenhockey-Bundesliga (Herren) und Damen. Der Weg führt uns von Osternienburg weiter über Elsnigk bis nach Reppichau. In Reppichau warten neben der künstlerischen Gestaltung des ganzen Dorfes besondere Gebäude auf uns, so das Informationszentrum Spegel der Sassen, der Kaisersaal und das Mühlenmuseum, die sich mit der Geschichte des Rechtswesens beschäftigen. Eike von Repgow ist der Schöpfer des bedeutendsten Rechtsbuchs des Mittelalters, des „Sachsenspiegels“, des ältesten größeren Sprachdenkmals in deutscher Prosa. Reppichau ist mit seinem „Kunstprojekt Sachsenspiegel“ ein Freilichtmuseum für mittelalterliche Rechtsgeschichte – einmalig in Deutschland. Lassen Sie sich von den besonderen Verbindungen nach Sizilien überraschen.
Anschließend fahren wir weiter nach Dessau-Roßlau. Sofort merken wir, dass die Rechtschreibreform Eigennamen und Städtenamen nicht erfasst hat und Roßlau genau wie die Litfaßsäule weiterhin mit ß geschrieben wird. Wir fahren weiter auf dem R1 in östlicher Richtung über Chörau nach Mosigkau, der Perle des Rokoko. Hier beginnt unsere Fahrt durch das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Auch an Tagen, an denen das Schloss selbst nicht für die Besucher geöffnet ist, lohnt sich ein Blick in den Schlossgarten.
Von Mosigkau fahren wir weiter nach Dessau. An der nächsten Ampel biegen wir nach links ab. Nördlich der Eisenbahn befindet sich das Technikmuseum Hugo Junkers, in dem viele heute selbstverständliche Errungenschaften zu sehen sind. Wir fahren weiter zum Bauhaus. Ganz in der Nähe lohnt auch der Besuch der neuen Meisterhäuser der Bauhausmeister.
Dessau hat viel zu bieten. Auf der Straße der deutschen Sprache ist das Palais Dietrich unser Ziel. Um hierhin zu gelangen, fahren wir vorbei am Bahnhof und dem Anhaltischen Theater. In der Stadtmitte unweit des Rathauses und des Marktes liegt unser Ziel in der Zerbster Str. 35. Hier ist die Wissenschaftliche Bibliothek der Anhaltischen Landesbücherei mit ca. 15.000 historischen Bänden untergebracht. Hier befindet sich auch der Nachlass des Dessauer Philanthropinums sowie ein Teilnachlass des berühmten, in Dessau geborenen Dichters und Bibliothekars Wilhelm Müller (1794 – 1827). Er schuf die Textvorlagen für Franz Schuberts Liederzyklen „Die Winterreise“ und „Die schöne Müllerin“. Seine Begräbnisstätte kann auf dem historischen Friedhof Dessau-Roßlau besichtigt werden.
Unsere nächste Etappe führt uns die Elbe entlang. Daher liegt es nahe, den Elberadweg für diese Etappe zu nutzen. Wir fahren über die Muldebrücke in Richtung Schloss Luisium. Ein kleines Stück folgen wir nun dem Mulderadweg durch die Muldeaue, bevor wir an der Jagdbrücke nach rechts auf den Elberadweg biegen. Dem Elberadweg folgen wir und erreichen Vockerode, das jahrzehntelang als Standort des Braunkohlegroßkraftwerks bekannt war. Von Vockerode fahren wir weiter nach Wörlitz. Die bis heute zum großen Teil in ihrer Ursprünglichkeit erhaltenen Wörlitzer Anlagen bilden den künstlerischen Höhepunkt des Gartenreichs Dessau-Wörlitz, welches im November 2000 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde, als ein, wie es heißt, »herausragendes Beispiel für die Umsetzung philosophischer Prinzipien der Aufklärung in einer Landschaftsgestaltung, die Kunst, Erziehung und Wirtschaft harmonisch miteinander verbindet«. Von Wörlitz aus fahren wir durch die Auenwälder in Richtung Elbefähre und setzen nach Coswig in Anhalt über. Von hier aus folgen wir weiter dem Elberadweg bis zur Lutherstadt Wittenberg.
In der Lutherstadt Wittenberg sind die Zeitzeugen wie Perlen aneinandergereiht: Die Schlosskirche mit der weltberühmten Thesentür und den Gräbern Martin Luthers und Philipp Melanchthons, die Grundstücke des Hofmalers Lucas Cranach mit Malschule, Galerie und Herberge, die Stadtkirche St. Marien, das Wohnhaus Melanchthons nahe der ehemaligen Universität und das Wohnhaus Luthers, heute das größte reformationsgeschichtliche Museum - das Lutherhaus.
Die nächste Etappe unserer Tour führt von Wittenberg auf dem Radweg Kohle | Dampf | Licht nach Gräfenhainichen. Wir überqueren die Elbe auf der Elbebrücke, fahren über Pratau, am Bergwitzsee vorbei, über Radis nach Gräfenhainichen. Kurz vor unserem Etappenziel sehen wir rechts den Gremminer See liegen, in dessen Mitte auf einer Halbinsel die Baggerstadt Ferropolis liegt. Über die Gremminer Straße fahren wir in die „kleine Stadt der großen Abwechslung“. Gräfenhainichen ist die Geburtsstadt des evangelischen Kirchenliederdichters Paul Gerhardt (1607 – 1676). Unser wichtigstes Ziel in Gräfenhainichen ist die Paul-Gerhardt-Kapelle in der Rudolf-Breitscheid-Str. 1. Dieses klassizistische Bauwerk von 1844 beherbergt die Dauerausstellung über das Leben und Wirken Paul Gerhardts. Etwa zwei Fahrradminuten nordöstlich ist das Buchdruckmuseum im Gebäude der ehemaligen Buchdruckerei von C. H. Schulze, später des VEB Werkdruck, untergebracht, dem heutigen Versammlungs- und Bibliotheksgebäude in der Wittenberger Straße 67a. Nur 100 m weiter befindet sich die historische Bauschlosserei und Schmiedewerkstatt A. Reinhard e. V. in der Friedrich-Ebert-Str. 2.
Unsere nächste Etappe führt uns von Gräfenhainichen in das Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf. Wir verlassen Gräfenhainichen in Richtung Gremminer See. Am See angekommen biegen wir nach links ab und folgen wieder der KOHLE | DAMPF | LICHT - Radroute. Ein Besuch von Ferropolis - der Stadt aus Eisen - lohnt sich. Weiter geht es vorbei am Kraftwerk Zschornewitz, einem Monument der Industriegeschichte, durch dessen Werkssiedlung wir radeln. Von dort geht es weiter nach Burgkemnitz, wo an zwei Bauwerken deutlich der Reichtum der Vergangenheit und die Schwierigkeiten im Umgang damit erkennbar sind. Dem Herrenhaus im Renaissancestil, welches lange Zeit leer stand, wird derzeit neues Leben eingehaucht. Die Barockkirche Burgkemnitz, die wir passieren, wird von engagierten Freunden und Förderern umsorgt und ist ein herausragendes kulturhistorisches Zeugnis. Regelmäßig stattfindende Konzerte haben eine große Liebhaberschar gefunden.
Von Burgkemnitz radeln wir weiter in Richtung Muldestausee. Wo einst die Bagger nach Braunkohle schürften, haben die Fluten den Tagebau Muldenstein seit 1975 in einen imposanten Stausee verwandelt. Hier, am Rande des Naturparks Dübener Heide, ist ein aufregendes und wertvolles Biotop entstanden, das Lebensraum für seltene und bedrohte Tierarten bietet. Heute gleiten auf der Wasseroberfläche des Sees stolze Segler und Surfer dahin und Angler freuen sich über die gute Wasserqualität. Am Muldestausee findet der Gast Naturschutzgebiete, Naturlehrpfade sowie Rad- und Wanderwege. Das HAUS AM SEE als Lehr-, Bildungs- und Begegnungsstätte lädt mit einer umfangreichen Dauerausstellung ein, zu einer Zeitreise in die Geschichte und die Wandlung des Muldestausees und seiner artenreichen Flora und Fauna.
Unser Etappenziel ist Deutschlands erstes Buchdorf auf einer Landzunge zwischen Muldestausee und Goitzsche. Das Ziel des Buchdorfes ist die Sammlung, Pflege und Verbreitung deutschsprachigen Schriftgutes. An sieben Standorten bestehen zehn Antiquariate. Regelmäßig finden Autorenlesungen und andere kulturelle Veranstaltungen statt.
Beeindruckend ist auch die Feldsteinkirche in Mühlbeck. In Mühlbeck wurde auch der Barockkomponist Gottfried Kirchhoff geboren.
Nun haben wir auf der Straße der deutschen Sprache alle Orte in der WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg besucht und sind an der Goitzsche angekommen. Das ehemalige Braunkohleabbaugebiet bietet heute ein breites Angebot für Wassersportler, Erholungssuchende, Naturliebhaber und aktive Gäste. Die Goitzsche kündet von einer einzigartigen Wandlung, die sich hier nach dem Ende der Braunkohle-Ära vollzogen hat - vom einst ökologischen Brennpunkt hin zu einem Erholungs- und Freizeitzentrum.
Von der Goitzsche radeln wir zum Bahnhof Bitterfeld, um von dort aus unsere Heimreise anzutreten.
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
mit der Bahn zum Bahnhof KöthenAnfahrt
Über die Fernverkehrsstraße B6 oder über Bundesstraßen zwischen den Autobahnen A 9 und A14.Koordinaten
Statistik
- 30 Wegpunkte
- 30 Wegpunkte
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